Pressebericht Frankenpost vom Donnerstag, 05.03.2009
Bilder (Frankenpost)
Bauernfamilie ein gelebter Generationenvertrag
Starke Familien – lebendige Dörfer: Unter dem Blickwinkel des gesellschaftlichen Wandels betrachtet Brigitte Scherb vom Landfrauenverband die Familie als kleinste Wirtschaftseinheit.
Von Simone Weber
Köditz – "Starke Frauen sind eine Voraussetzung für die starke Familie." Dieses Fazit zog am Mittwoch die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, beim traditionellen Hofer Landfrauentag in der Göstrahalle in Köditz.
Köditz – "Starke Frauen sind eine Voraussetzung für die starke Familie." Dieses Fazit zog am Mittwoch die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, beim traditionellen Hofer Landfrauentag in der Göstrahalle in Köditz. Damit war die Festrednerin auch gleich beim Thema der traditionsreichen Veranstaltung des Bayerischen Bauernverbandes Hof angekommen: "Starke Familien – lebendige Dörfer" lautete das Motto.
Zum Stelldichein der Landfrauen waren auch viele Vertreter aus Politik, Kirche und Wirtschaft nach Köditz gekommen. Unter die Gäste gemischt hatte sich erneut das Traumpaar aus der Fernseh-Serie "Bauer sucht Frau", Bruno und Anja aus Trogenau, das in diesem Jahr noch heiraten möchte.
Dass die Politik endlich die Rahmenbedingungen dafür schaffen müsse, dass auch die klimatisch benachteiligte Hofer Region sich dem Wettbewerb auf dem Weltmarkt stellen könne, darauf verwies Kreisbäuerin Karin Wolfrum bei der Begrüßung der Gäste eindringlich.
Unter dem Blickwinkel des gesellschaftlichen Wandels betrachtete Brigitte Scherb die "Familie als die kleinste Wirtschaftseinheit im System". "Alle brauchen Familie, weil sie ein Auffangbecken für Schwierigkeiten ist und weil sie Kraft verleiht, um den Alltag zu bewältigen", sagte sie. Scherb, die selbst aus einer Bauernfamilie stammt und in Niedersachsen mit ihrer Familie ein landwirtschaftliches Anwesen unterhält, spannte den Bogen weit: Wenn Familie funktionieren soll, dann braucht es eine gesicherte Existenzgrundlage, braucht es eine gute Infrastruktur, braucht es die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Gerade im ländlichen Bereich gebe es sie noch, die starke Familie, weil hier häufig noch drei Generationen unter einem Dach leben. Eine klare Absage erteilte Scherb dem Thema "Metropolregion". Kommunen müssten daran arbeiten, familienfreundlicher zu werden und mit allen Mitteln Ansiedlungen fördern. Die Starken zu stärken, das sei der falsche Weg.
Dass eine starke Familie geprägt sei vom guten Miteinander, machte Bezirksbäuerin Anneliese Göller in ihrem Grußwort deutlich. Sie bezeichnete die Bauernfamilie als "gelebten Generationenvertrag". Dass Familienpolitik in Deutschland immer mehr an Gewicht gewinne, daran ließ schließlich der Schwarzenbacher Bürgermeister Alexander Eberl in seinem Grußwort keinen Zweifel.
Für ein erfrischendes Rahmenprogramm sorgten anschließend die Mäusegarde der Karnevalsgesellschaft Töpen, die 10. Klasse der Hofer Christian-Wolfrum-Schule mit ihrer neu gegründeten Firma "Kuh-Werk", und der Chef der Hofer Meinel-Bräu, Hans-Joachim Hansen, der die Hofer Kommunalpolitik aufs Korn nahm.